Am 8. Mai 1949 war die Gründungsversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Machtlfing im Gasthaus Höfler, welche eigentlich recht schlecht besucht war. Nur 11 Interessenten hatten sich eingefunden. Der Kreis-Fachberater, Herr Maenner aus Starnberg, hielt einen Lichtbildervortrag und ging mit sehr eindringlichen Worten auf die Notwendigkeit des Obstbaues in volksgesundheitlicher Beziehung und wirtschaftlicher Notwendigkeit für den Verein ein. Nur neun Mitglieder waren das Anfangsergebnis dieser Versammlung. 

Aus diesem bescheidenen Anfang wächst die Zahl der Mitglieder innerhalb Jahresfrist auf 25. Nachdem Herr Maenner durch weitere Obstbauveranstaltungen immer wieder neue Anregungen gegeben hat. Der Erfolg war auch ein durchschlagender. Schon im Herbst des Jahres 1949 konnten für die kleine Gemeinde bereits 300 Obstbäume bestellt werden. Im Frühjahr 1950 wurden weitere 400 gepflanzt. 

1950

Im Anschluss an eine Obstbauversammlung im Mai dieses Jahres gab unser Kreisfachberater Herr Maenner uns eine zu Herzen gehende Anregung für den Blumenschmuck an Haus und Garten. Er zeigte an Hand von farbigen Lichtbildern die Schönheit eines Hauses im Blumenschmuck. Einige Wochen darauf hielt Herr Maenner noch mal einen Vortrag über dieses Thema, welches speziell für Frauen bestimmt war. Seine Bilder zeigten uns Häuser im herrlichsten Blumenschmuck und auch ganz vorbildlich gepflegt. 

1950/51

Erste Obstausstellung in Machtling

Am 4. November 1950 veranstaltete der hiesige Obstbauverein eine sehr interessante Obstausstellung in der Gastwirtschaft Höfler. Fast alle Gartenbesitzer waren daran beteiligt. Die Ausstellung hat dem Besucher ein farbenprächtiges Bild der mannigfaltigsten Äpfel- und Birnensorten geboten. Die Besucher waren überrascht von der Schönheit der Früchte und der vielen Sorten, die es hier zu sehen gab. Der Vorstand des Obstbauvereins, Herr Joh. Sontheim, und seine Helfer haben sich unter Anleitung des Herrn Maenner auch alle erdenkliche Mühe gegeben, um die Ausstellung recht geschmackvoll zu gestalten. 

Zeitungsbericht

Samstag/Sonntag, den 26./27. November 1955

Winter im Blumendorf Machtlfing

Machtlfing. Das schön gelegene Machtlfing hat bekanntlich viele Blumenfreunde und ist im Blumenschmuckwettbewerb für ländliche Gemeinden an erster Stelle gelegen. Wir erwähnten neulich schon, rein als Beispiel, wie dort Häuser in ansprechender Weise geschmückt waren. Wie gesagt, es war nur ein Beispiel. Aber wir möchten, weil sich alle so viel Mühe gaben, auch noch ein paar andere Namen nennen: da ist etwa das Haus von Josef Popp mit den prachtvollen Knollenbegonien ein Beweis auch für andere Orte, wie schmuck diese Pflanze wirken kann, deren Knollen man bald nach Weihnachten kaufen, in feuchte Sägespäne oder Torfmull legen und an keimen muss, damit sie bis zum Mai entsprechende Pflanzen geworden sind, die in den Blumenkästen Staat machen. Interessant war auch das Haus des Landwirts Martin Schmaus mit seinen weißen und roten Petunien auf der Sonnenseite und den gelben Knollenbegonien auf der schattigen Front. Das Haus der Gemischtwarenhandlung von Frau Maria Deisenberger umgaben und umrankten Polyantha-Rosen, Schlingrosen, Geranien am Haus und herrliche Sommerblumen auf Rabatten. Die Gastwirtschaft von Matthäus Höfler schmücken allsommerlich bunte Geranien und laden zur Einkehr. Beim Landwirt Johann Albrecht wuchern an einzelnen Fenstern und „Guckerln“ rosa und dunkelrote Geranien, dazu buntfarbige Schlingrosen am Zaun. Es wäre noch gar mancher zu nennen, aber auch hier sei nur am Beispiel Anregung gegeben werden, auch für andere Orte; denn – jetzt im Winter ist Zeit zum Nachdenken und zum Bestellen, damit man im nächsten Jahr sich selbst und anderen Freude macht!

Auszüge aus dem Protokollbuch des Vereins: